Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
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Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Dank @Schlumpschütz hatte sich vor knapp einem Jahr ein Kontakt zu @doc-holiday ergeben. Da mich die unterschiedlichen Gamsarten faszinieren und er die Pyrenäen-Gams quasi vor der Haustür hat, habe ich ihn einfach mal gefragt, ob sich da etwas organisieren ließe. Und das tat es tatsächlich!
Wir vereinbarten die zweite Jännerwoche. Und weil Wetter und (fehlende) Schneelage gerade so günstig waren, zogen wir den Jagdtermin schließlich kurzentschlossen eine Woche vor.
01. Jänner
Nachmittags Abfahrt. Rund 7,5 Stunden Fahrt bis kurz vor die französische Grenze.
02. Jänner
Nach einigen Stunden Schlaf im Auto ging es um 7 Uhr weiter. Um 14:40 langte ich in Sichtweite der spanischen Grenze in der winzigen Ortschaft an, wo Doc lebt. Es ist verblüffend, aber auch beeindruckend, wie abgelegen ein Dorf liegen kann. Wenn man vielleicht vom hohen Norden Europas absieht, dürfte es in Europa kaum etwas Abgelegeneres geben: Gefühlt ist man am Ende der Welt – und das will ich positiv verstanden wissen.
Nachdem ich mich in Docs Gästezimmer eingerichtet hatte, fanden wir uns bald mit Wärmebildkamera, Ferngläsern und Spektiv auf der Terrasse wieder. Und gegenüber dem Haus stand auf 480 m tatsächlich ein recht guter Gamsbock auf einer Felsrippe. Natürlich hätte man es gleich probieren können, doch Doc hatte noch ein paar Dinge zu erledigen und ich hatte gleich nach der Ankunft ohnehin keine Eile, sodass wir diese Möglichkeit gar nicht besprachen.
Der Bock stand quasi am rechten Bildrand:
Später meinte Doc aber: „Wir haben noch eine knappe Stunde Licht. Wenn du heute überhaupt schon möchtest, könnten wir es auf den Bock probieren.“ Ich: „Von mir aus gerne. Chancen sollte man nutzen, wenn sie sich bieten.“
Also schnell umgezogen und los. Der Bock lagerte nun hinter einer Latsche, sodass nur sein Haupt frei war. Es war fraglich, ob er vor dem Zunachten überhaupt auf die Läufe kommen würde.
Wir gingen einen Steig hinab. Uns trennten noch 310 m vom Bock, als wir zur Sondierung der Lage stehenblieben. Und da wurde er gerade hoch. Rasch richtete ich mich am Steigrand ein. Probleme gab es zwei: Erstens musste ich aufwärts in den Gegenhang schießen, wofür das Zweibein grenzwertig kurz war. Und zweitens fiel der Steig nach rechts hin ab. Den nötigen Winkel brachte ich nur zusammen, wenn der Hinterschaft am Boden lag – damit lag er aber eigentlich zu tief, weil das nach links ansteigende Gelände meine Möglichkeiten begrenzte. So konnte ich nicht vernünftig einziehen und meine Wange lag bei arg nach rechts geneigtem Kopf eher auf dem Schaftrücken. Ein reichlich verrenkter Anschlag. Die Entfernung war zwar nicht extrem, sodass das gehen sollte. Aber sie war halt auch nicht so gering, dass ich gar keine Bedenken hatte.
Es wäre vermutlich besser gewesen, entweder das Zweibein auf den Rucksack zu stellen (was aber weitaus wackeliger ist) oder den Linksanschlag zu probieren (wobei ich mich zwar etwas unsicherer fühle, aber der Schuss war ansonsten ja nicht grenzwertig, insofern hätte das gehen sollen). Ich war mir aber recht sicher, dass das Gelände hier den bevorzugten Rechtsanschlag ohne Rucksack hergeben musste und probierte herum. Der Bock stand ohnehin spitz, sodass ich die Zeit nutzen konnte.
Einen knappen Meter weiter rechts richtete ich mich neu ein. Und gerade jetzt zog der Bock breit nach links. Die neue Position war aber nur unwesentlich besser. Bis ich fertig war, hatte der Bock 10 m weiter links eine Rinne erreicht und war von Geäst übergittert.
Ich zog abermals um und richtete mich wenige Meter weiter rechts neu ein. Problem war aber auch hier das gleiche. Doch immerhin konnte ich hier einen störenden Stein aus dem Erdreich ziehen, sodass ich mit Oberkörper/Schaft tiefer kam und den nötigen Winkel etwas entspannter zusammenbrachte. Jetzt wäre es gut gegangen, aber der Bock äste hinter Geäst nach links.
Doc machte mich darauf aufmerksam, dass tiefer noch ein Stück stehe. Und kurz sah ich sogar das Haupt eines dritten.
Nach einiger Zeit machte der Bock kehrt und äste zurück in Richtung Rinne, immer übergittert. Allmählich schwand das Licht, aber noch traute ich mir den Schuss zu. Endlich erreichte der Bock die Rinne. Diesmal aber etwas höher, sodass er nicht gleich frei wurde. Es war bereits so dunkel, dass ich nicht erkennen konnte, durch was genau er verdeckt war. Ein vorspringender Fels oder eine Wurzel oder dergleichen. Dort stand er eine ganze Weile. Dann zog er recht zügig weiter und oberhalb seines Lagers nach rechts. Einmal abgesehen davon, dass er nur einen Augenblick verhoffte, war es für einen sicheren Schuss nun zwei, drei Minuten zu spät. Der Bock verschwand in den rechts angrenzenden Wald.
Schade. Das war knapp. Hatte ich mir aber voll und ganz selbst zuzuschreiben: Ich hätte weniger auf den Rechtsanschlag ohne Rucksack fokussiert sein sollen, als sich abzeichnete, dass der weniger leicht umsetzbar war, als es zunächst den Anschein machte.
Aber war natürlich auch nicht weiter schlimm. Es lag ja reichlich Zeit vor uns – und so eine in den Schoß fallende Situation ganz am Anfang wäre natürlich so oder so nicht das Erstrebenswerteste gewesen.
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01. Jänner
Nachmittags Abfahrt. Rund 7,5 Stunden Fahrt bis kurz vor die französische Grenze.
02. Jänner
Nach einigen Stunden Schlaf im Auto ging es um 7 Uhr weiter. Um 14:40 langte ich in Sichtweite der spanischen Grenze in der winzigen Ortschaft an, wo Doc lebt. Es ist verblüffend, aber auch beeindruckend, wie abgelegen ein Dorf liegen kann. Wenn man vielleicht vom hohen Norden Europas absieht, dürfte es in Europa kaum etwas Abgelegeneres geben: Gefühlt ist man am Ende der Welt – und das will ich positiv verstanden wissen.
Nachdem ich mich in Docs Gästezimmer eingerichtet hatte, fanden wir uns bald mit Wärmebildkamera, Ferngläsern und Spektiv auf der Terrasse wieder. Und gegenüber dem Haus stand auf 480 m tatsächlich ein recht guter Gamsbock auf einer Felsrippe. Natürlich hätte man es gleich probieren können, doch Doc hatte noch ein paar Dinge zu erledigen und ich hatte gleich nach der Ankunft ohnehin keine Eile, sodass wir diese Möglichkeit gar nicht besprachen.
Der Bock stand quasi am rechten Bildrand:
Später meinte Doc aber: „Wir haben noch eine knappe Stunde Licht. Wenn du heute überhaupt schon möchtest, könnten wir es auf den Bock probieren.“ Ich: „Von mir aus gerne. Chancen sollte man nutzen, wenn sie sich bieten.“
Also schnell umgezogen und los. Der Bock lagerte nun hinter einer Latsche, sodass nur sein Haupt frei war. Es war fraglich, ob er vor dem Zunachten überhaupt auf die Läufe kommen würde.
Wir gingen einen Steig hinab. Uns trennten noch 310 m vom Bock, als wir zur Sondierung der Lage stehenblieben. Und da wurde er gerade hoch. Rasch richtete ich mich am Steigrand ein. Probleme gab es zwei: Erstens musste ich aufwärts in den Gegenhang schießen, wofür das Zweibein grenzwertig kurz war. Und zweitens fiel der Steig nach rechts hin ab. Den nötigen Winkel brachte ich nur zusammen, wenn der Hinterschaft am Boden lag – damit lag er aber eigentlich zu tief, weil das nach links ansteigende Gelände meine Möglichkeiten begrenzte. So konnte ich nicht vernünftig einziehen und meine Wange lag bei arg nach rechts geneigtem Kopf eher auf dem Schaftrücken. Ein reichlich verrenkter Anschlag. Die Entfernung war zwar nicht extrem, sodass das gehen sollte. Aber sie war halt auch nicht so gering, dass ich gar keine Bedenken hatte.
Es wäre vermutlich besser gewesen, entweder das Zweibein auf den Rucksack zu stellen (was aber weitaus wackeliger ist) oder den Linksanschlag zu probieren (wobei ich mich zwar etwas unsicherer fühle, aber der Schuss war ansonsten ja nicht grenzwertig, insofern hätte das gehen sollen). Ich war mir aber recht sicher, dass das Gelände hier den bevorzugten Rechtsanschlag ohne Rucksack hergeben musste und probierte herum. Der Bock stand ohnehin spitz, sodass ich die Zeit nutzen konnte.
Einen knappen Meter weiter rechts richtete ich mich neu ein. Und gerade jetzt zog der Bock breit nach links. Die neue Position war aber nur unwesentlich besser. Bis ich fertig war, hatte der Bock 10 m weiter links eine Rinne erreicht und war von Geäst übergittert.
Ich zog abermals um und richtete mich wenige Meter weiter rechts neu ein. Problem war aber auch hier das gleiche. Doch immerhin konnte ich hier einen störenden Stein aus dem Erdreich ziehen, sodass ich mit Oberkörper/Schaft tiefer kam und den nötigen Winkel etwas entspannter zusammenbrachte. Jetzt wäre es gut gegangen, aber der Bock äste hinter Geäst nach links.
Doc machte mich darauf aufmerksam, dass tiefer noch ein Stück stehe. Und kurz sah ich sogar das Haupt eines dritten.
Nach einiger Zeit machte der Bock kehrt und äste zurück in Richtung Rinne, immer übergittert. Allmählich schwand das Licht, aber noch traute ich mir den Schuss zu. Endlich erreichte der Bock die Rinne. Diesmal aber etwas höher, sodass er nicht gleich frei wurde. Es war bereits so dunkel, dass ich nicht erkennen konnte, durch was genau er verdeckt war. Ein vorspringender Fels oder eine Wurzel oder dergleichen. Dort stand er eine ganze Weile. Dann zog er recht zügig weiter und oberhalb seines Lagers nach rechts. Einmal abgesehen davon, dass er nur einen Augenblick verhoffte, war es für einen sicheren Schuss nun zwei, drei Minuten zu spät. Der Bock verschwand in den rechts angrenzenden Wald.
Schade. Das war knapp. Hatte ich mir aber voll und ganz selbst zuzuschreiben: Ich hätte weniger auf den Rechtsanschlag ohne Rucksack fokussiert sein sollen, als sich abzeichnete, dass der weniger leicht umsetzbar war, als es zunächst den Anschein machte.
Aber war natürlich auch nicht weiter schlimm. Es lag ja reichlich Zeit vor uns – und so eine in den Schoß fallende Situation ganz am Anfang wäre natürlich so oder so nicht das Erstrebenswerteste gewesen.
_________________
Das meine Jägerseele Erfüllende ist und bleibt das Erjagen eines geheimnisumwobenen Stück Wildes, das Enträtseln seines Wesens, dann erst – irgendwann und weit weg von all dem – zählt auch die Trophäe. – Ernst Rudigier
In the wild is where I feel the most comfortable with myself. In the wild is where I choose to live a big part of my life. – Tim Burnett
kirrdoedel, Gerry, esau, Heide_Unterfranken, cazador, Gento, swinging_elvis und mögen diesen Beitrag
Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
03. Jänner
Plan war: Um 06:45 losgehen. Zuerst nach dem Bock vom Vorabend schauen. Dann talauswärts und ein Seitental hinein, wo Doc in den letzten Wochen guten Anblick gehabt hatte.
Aber: Über Nacht war Nebel aufgezogen. Es war völlig sinnlos, loszugehen. Also blieben wir vorerst im Haus.
Nach 8 Uhr klarte es ein wenig auf – gerade so viel, dass man nahe dem Talgrund wenige hundert Meter weit sehen konnte. Also machten wir uns auf den Weg.
Von dort, wo ich am Vorabend im Anschlag gelegen war, entdeckte Doc mit der Wärmebildkamera eine einzelne Wärmequelle – etwa hundert Meter rechts vom gestrigen Aufenthaltsorts des Bocks. War aber vom Nebel verhüllt.
Hinab in den Talgrund, auf Brücken zwei Bäche gequert und eine mögliche Schussposition erreicht.
Immer noch nahm uns der Nebel die Sicht, aber die Wärmequelle war noch da.
Um den gesamten Hang besser einsehen zu können, gingen wir bald noch etwas weiter. Dort richtete ich mich vorsorglich ein.
In die entgegengesetzte Richtung sah man auch nicht viel mehr.
Die Wärmequelle war fort, vermutlich überriegelt. Dafür waren weiter rechts zwei Wärmequellen. Doc tippte auf Gamsgeiß und Kitz. Jedenfalls verschwanden die beiden bald hinter einen Quergrat.
Es klarte etwas mehr auf. Man konnte den Hang auch mit dem Fernglas halbwegs einsehen. Aber nichts tat sich.
Nach vielleicht einer Stunde gaben wir auf. Die einzelne Wärmequelle konnte schließlich genauso gut ein Reh gewesen sein.
Noch ein kurzes Stück taleinwärts, um in ein paar bisher verdeckte Winkel hineinzusehen. Mittlerweile war die Sicht nicht mehr ganz schlecht.
Dann wie geplant talauswärts und in das Seitental hinein. Zuerst auf einem guten Steig. Dann auf Wechseln oder völlig im Weglosen. Unsere Talseite war nur stellenweise Laubwald, meist recht dichter Nadelwald. Die andere Seite niedrige und halbwegs licht stehende Buchen, dazwischen immer wieder Felspartien. Ein gutes Gamsgebiet.
Schließlich erreichten wir einen 3 oder 4 Meter hohen Felsen, dessen Umkreis freien Blick auf den Gegenhang gewährte.
Mit dem Fernglas war auf den ersten Blick kein Wild zu sehen, zumal die obere Hanghälfte vom Nebel verschleiert war. Doch Doc entdeckte 3 oder 4 Wärmequellen. Und schließlich sah ich zwischen den Buchenstämmen zumindest einen Gamsspiegel.
Doc wollte in Deckung „abdampfen“. Derweil richtete ich das Spektiv am Rucksack ein. Die Gams war eine Geiß, die so gering war, dass sie eher wie eine Kantabrische Gamsgeiß (die kleinste Gamsunterart der Welt – eine Unterart der Pyrenäen-Gams) erschien. Etwas rechts von ihr stand ein zweites Stück, das durchs Buchengeäst hindurch nicht gut anzusprechen war: eher dünnkruckig, aber recht gut gehakelt. Gefühlt eine bockkruckige Geiß, aber kann auch ein geringer Bock gewesen sein. Da fehlte mir auch die Erfahrung mit dieser Gamsart, um das einschätzen zu können.
20 Meter tiefer entdeckte ich dann noch eine Rehgeiß.
Doc kam zurück. Ich berichtete. Er meinte, dass er neulich ein recht passablen Bock hier gesehen und fotografiert habe.
Ich blickte wieder durchs Spektiv – und da wechselte von links gerade eilig ein recht guter Bock ins Bild und brachte Schwung in die Geißen. Er war vielleicht etwas weniger gut als der vom Vorabend, aber das mochte sehr leicht der von Doc Angesagte sein. Doc meinte, wenn ich wolle, solle ich mich einrichten. Und das tat ich auch, denn mir passte dieser Bock bestens.
Um angesichts der Vegetation überhaupt irgendeine vernünftige Schussposition einnehmen zu können, musste ich auf den Felsen hinauf. Er wurde von einer Spalte geteilt, in die ich mit Büchse und Spektiv hinaufkraxelte. In dieser Spalte kniend/stehend passte die Höhe genau, um auf der Felsoberfläche in Anschlag gehen zu können.
Da der Bock Bewegung ins Rudel gebracht hatte, musste ich das Wild nun erstmal wieder ausmachen. Es stand vielleicht 20 m weiter rechts als zuvor – und damit fast unmittelbar an einer Hangkante, die es bald zu überriegeln drohte. Auf die Schnelle sah ich nur zwei Stücke. Der Blick durchs Spektiv zeigte die beiden Geißen. Der Entfernungsmesser zeigte 250 Meter, ballistisch etwa 235 m, also 2 Rasten verstellt.
Wo war der Bock? Nach vielleicht einer Minute sah ich hinter einem Felsen die hintersten 5 cm einer Gams, die unmittelbar an der besagten Hangkante stand. Der übrige Wildkörper war verdeckt. Das musste der Bock sein. Nebelschleier zogen durch.
Ein Weilchen später zog die Gams links des Felsens hinter Buchenstämmen hervor. Es war der Bock! Wechsel zur Büchse. Eigenartig – ich sehe ihn ja nur schemenhaft. Blick mit freiem Auge: Nun gut, es ist auch gerade recht nebelig. Nochmal zum Spektiv gewechselt: Komisch, dort sieht man ihn ausreichend. Und der Nebel gab nun ohnehin den Blick frei. Wieder zur Büchse: immer noch das gleiche Problem. Ich verstand: Das Objektiv musste beschlagen sein. Und aufgrund der Sonnenblende hätte das Trockenwischen viel wertvolle Zeit gekostet, die ich möglicherweise nicht hatte. Das war mir so noch nie passiert.
Haupt und Träger waren halbwegs zu erkennen. Von der Bauchlinie abwärts war der Bock von einem Felsen verdeckt, die Schlegelpartie hingegen von den Buchen (das alles hatte ich im Spektiv gesehen). Und dies verschwamm so mit dem Wildkörper, dass sich seine Umrisse nur erahnen ließen. Ich war aber überzeugt, dass es für einen sicheren Schuss gerade genügen würde, zumal es ja nicht besonders weit war. Also dort, wo das Blatt sich erahnen ließ, ins Ziel gegangen und die Kugel fliegen lassen. Danach war vom Wild nichts mehr zu sehen. Doc berichtete von zwei Gamsen, die er weiter rechts mit der Wärmebildkamera sah. Dass es zwei waren, passte zum guten Gefühl, das ich hatte.
Übrigens hatte Doc kurz vor dem Schuss noch einen Rehbock gesehen.
Wir warteten ein Weilchen, dann stiegen wir hinab zum Bach und drüben hinauf. Indem ich zur Schussposition zurückmaß, näherten wir uns dem Anschuss. Ich vermutete ihn 20 m zu weit links – doch da rief Doc ohnehin schon Waidmannsheil. Der Bock war am Anschuss verendet, nur halt vom Felsen verdeckt gewesen.
Mit dem Schuss hatte ich etwas mehr Glück gehabt, als mir eigentlich lieb ist: Es war ein Trägerschuss nahe am Trägeransatz. Da hatte ich das Ziel wohl schlechter gesehen, als ich gedacht hatte. Aber manchmal braucht man auch einmal Glück.
Faszinierend, wie gering im Wildbret eine Pyrenäen-Gams ist. Für die Maßstäbe dieser Wildart war es ein ganz passabler Bock – und sowohl hinsichtlich Kruckenform als auch Deckenfarbe ein idealtypischer Vertreter seiner Art. Natürlich gibt es weitaus stärkere, aber darauf schaue ich wenig – überhaupt bei neuen Wildarten. Meine Freude war jedenfalls groß!
Am nächsten Foto sieht man die typische Kruckenform der Pyrenäen-Gams besser: unten sehr eng, oben starker Schwung nach außen. Alpengams stehen im unteren Drittel nur extrem selten so eng und der Schwung ist in Frontalansicht gering ausgeprägt bzw. fehlt noch öfter völlig.
Blick talauswärts
Vom Felsen tief am Gegenhang (deutlich unter der Bildmitte) habe ich geschossen.
Nach den Fotos zerwirkten wir an Ort und Stelle, bevor es mit etwas schwereren Rucksäcken zurückging.
Nach einer Stunde Fußmarsch langten wir gegen 14 Uhr wieder bei Doc daheim an.
04. Jänner
Um 08:20 trat ich die Heimfahrt an. Wie schon auf der Hinfahrt waren es fast exakt 15 Fahrtstunden, die insgesamt aber recht angenehm waren.
Die morgendlichen Eisblumen auf der Motorhaube meines Pajeros hatte ich in diesem Ausmaß noch nie zuvor gesehen.
Ein letzter Blick aufs Jagdgebiet – im rechten Tal haben wir gejagt.
Doc, auch an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön für diese Möglichkeit und die schöne Zeit in „deinen“ Pyrenäen! Das ist alles andere als selbstverständlich und ich weiß das zu schätzen!
Plan war: Um 06:45 losgehen. Zuerst nach dem Bock vom Vorabend schauen. Dann talauswärts und ein Seitental hinein, wo Doc in den letzten Wochen guten Anblick gehabt hatte.
Aber: Über Nacht war Nebel aufgezogen. Es war völlig sinnlos, loszugehen. Also blieben wir vorerst im Haus.
Nach 8 Uhr klarte es ein wenig auf – gerade so viel, dass man nahe dem Talgrund wenige hundert Meter weit sehen konnte. Also machten wir uns auf den Weg.
Von dort, wo ich am Vorabend im Anschlag gelegen war, entdeckte Doc mit der Wärmebildkamera eine einzelne Wärmequelle – etwa hundert Meter rechts vom gestrigen Aufenthaltsorts des Bocks. War aber vom Nebel verhüllt.
Hinab in den Talgrund, auf Brücken zwei Bäche gequert und eine mögliche Schussposition erreicht.
Immer noch nahm uns der Nebel die Sicht, aber die Wärmequelle war noch da.
Um den gesamten Hang besser einsehen zu können, gingen wir bald noch etwas weiter. Dort richtete ich mich vorsorglich ein.
In die entgegengesetzte Richtung sah man auch nicht viel mehr.
Die Wärmequelle war fort, vermutlich überriegelt. Dafür waren weiter rechts zwei Wärmequellen. Doc tippte auf Gamsgeiß und Kitz. Jedenfalls verschwanden die beiden bald hinter einen Quergrat.
Es klarte etwas mehr auf. Man konnte den Hang auch mit dem Fernglas halbwegs einsehen. Aber nichts tat sich.
Nach vielleicht einer Stunde gaben wir auf. Die einzelne Wärmequelle konnte schließlich genauso gut ein Reh gewesen sein.
Noch ein kurzes Stück taleinwärts, um in ein paar bisher verdeckte Winkel hineinzusehen. Mittlerweile war die Sicht nicht mehr ganz schlecht.
Dann wie geplant talauswärts und in das Seitental hinein. Zuerst auf einem guten Steig. Dann auf Wechseln oder völlig im Weglosen. Unsere Talseite war nur stellenweise Laubwald, meist recht dichter Nadelwald. Die andere Seite niedrige und halbwegs licht stehende Buchen, dazwischen immer wieder Felspartien. Ein gutes Gamsgebiet.
Schließlich erreichten wir einen 3 oder 4 Meter hohen Felsen, dessen Umkreis freien Blick auf den Gegenhang gewährte.
Mit dem Fernglas war auf den ersten Blick kein Wild zu sehen, zumal die obere Hanghälfte vom Nebel verschleiert war. Doch Doc entdeckte 3 oder 4 Wärmequellen. Und schließlich sah ich zwischen den Buchenstämmen zumindest einen Gamsspiegel.
Doc wollte in Deckung „abdampfen“. Derweil richtete ich das Spektiv am Rucksack ein. Die Gams war eine Geiß, die so gering war, dass sie eher wie eine Kantabrische Gamsgeiß (die kleinste Gamsunterart der Welt – eine Unterart der Pyrenäen-Gams) erschien. Etwas rechts von ihr stand ein zweites Stück, das durchs Buchengeäst hindurch nicht gut anzusprechen war: eher dünnkruckig, aber recht gut gehakelt. Gefühlt eine bockkruckige Geiß, aber kann auch ein geringer Bock gewesen sein. Da fehlte mir auch die Erfahrung mit dieser Gamsart, um das einschätzen zu können.
20 Meter tiefer entdeckte ich dann noch eine Rehgeiß.
Doc kam zurück. Ich berichtete. Er meinte, dass er neulich ein recht passablen Bock hier gesehen und fotografiert habe.
Ich blickte wieder durchs Spektiv – und da wechselte von links gerade eilig ein recht guter Bock ins Bild und brachte Schwung in die Geißen. Er war vielleicht etwas weniger gut als der vom Vorabend, aber das mochte sehr leicht der von Doc Angesagte sein. Doc meinte, wenn ich wolle, solle ich mich einrichten. Und das tat ich auch, denn mir passte dieser Bock bestens.
Um angesichts der Vegetation überhaupt irgendeine vernünftige Schussposition einnehmen zu können, musste ich auf den Felsen hinauf. Er wurde von einer Spalte geteilt, in die ich mit Büchse und Spektiv hinaufkraxelte. In dieser Spalte kniend/stehend passte die Höhe genau, um auf der Felsoberfläche in Anschlag gehen zu können.
Da der Bock Bewegung ins Rudel gebracht hatte, musste ich das Wild nun erstmal wieder ausmachen. Es stand vielleicht 20 m weiter rechts als zuvor – und damit fast unmittelbar an einer Hangkante, die es bald zu überriegeln drohte. Auf die Schnelle sah ich nur zwei Stücke. Der Blick durchs Spektiv zeigte die beiden Geißen. Der Entfernungsmesser zeigte 250 Meter, ballistisch etwa 235 m, also 2 Rasten verstellt.
Wo war der Bock? Nach vielleicht einer Minute sah ich hinter einem Felsen die hintersten 5 cm einer Gams, die unmittelbar an der besagten Hangkante stand. Der übrige Wildkörper war verdeckt. Das musste der Bock sein. Nebelschleier zogen durch.
Ein Weilchen später zog die Gams links des Felsens hinter Buchenstämmen hervor. Es war der Bock! Wechsel zur Büchse. Eigenartig – ich sehe ihn ja nur schemenhaft. Blick mit freiem Auge: Nun gut, es ist auch gerade recht nebelig. Nochmal zum Spektiv gewechselt: Komisch, dort sieht man ihn ausreichend. Und der Nebel gab nun ohnehin den Blick frei. Wieder zur Büchse: immer noch das gleiche Problem. Ich verstand: Das Objektiv musste beschlagen sein. Und aufgrund der Sonnenblende hätte das Trockenwischen viel wertvolle Zeit gekostet, die ich möglicherweise nicht hatte. Das war mir so noch nie passiert.
Haupt und Träger waren halbwegs zu erkennen. Von der Bauchlinie abwärts war der Bock von einem Felsen verdeckt, die Schlegelpartie hingegen von den Buchen (das alles hatte ich im Spektiv gesehen). Und dies verschwamm so mit dem Wildkörper, dass sich seine Umrisse nur erahnen ließen. Ich war aber überzeugt, dass es für einen sicheren Schuss gerade genügen würde, zumal es ja nicht besonders weit war. Also dort, wo das Blatt sich erahnen ließ, ins Ziel gegangen und die Kugel fliegen lassen. Danach war vom Wild nichts mehr zu sehen. Doc berichtete von zwei Gamsen, die er weiter rechts mit der Wärmebildkamera sah. Dass es zwei waren, passte zum guten Gefühl, das ich hatte.
Übrigens hatte Doc kurz vor dem Schuss noch einen Rehbock gesehen.
Wir warteten ein Weilchen, dann stiegen wir hinab zum Bach und drüben hinauf. Indem ich zur Schussposition zurückmaß, näherten wir uns dem Anschuss. Ich vermutete ihn 20 m zu weit links – doch da rief Doc ohnehin schon Waidmannsheil. Der Bock war am Anschuss verendet, nur halt vom Felsen verdeckt gewesen.
Mit dem Schuss hatte ich etwas mehr Glück gehabt, als mir eigentlich lieb ist: Es war ein Trägerschuss nahe am Trägeransatz. Da hatte ich das Ziel wohl schlechter gesehen, als ich gedacht hatte. Aber manchmal braucht man auch einmal Glück.
Faszinierend, wie gering im Wildbret eine Pyrenäen-Gams ist. Für die Maßstäbe dieser Wildart war es ein ganz passabler Bock – und sowohl hinsichtlich Kruckenform als auch Deckenfarbe ein idealtypischer Vertreter seiner Art. Natürlich gibt es weitaus stärkere, aber darauf schaue ich wenig – überhaupt bei neuen Wildarten. Meine Freude war jedenfalls groß!
Am nächsten Foto sieht man die typische Kruckenform der Pyrenäen-Gams besser: unten sehr eng, oben starker Schwung nach außen. Alpengams stehen im unteren Drittel nur extrem selten so eng und der Schwung ist in Frontalansicht gering ausgeprägt bzw. fehlt noch öfter völlig.
Blick talauswärts
Vom Felsen tief am Gegenhang (deutlich unter der Bildmitte) habe ich geschossen.
Nach den Fotos zerwirkten wir an Ort und Stelle, bevor es mit etwas schwereren Rucksäcken zurückging.
Nach einer Stunde Fußmarsch langten wir gegen 14 Uhr wieder bei Doc daheim an.
04. Jänner
Um 08:20 trat ich die Heimfahrt an. Wie schon auf der Hinfahrt waren es fast exakt 15 Fahrtstunden, die insgesamt aber recht angenehm waren.
Die morgendlichen Eisblumen auf der Motorhaube meines Pajeros hatte ich in diesem Ausmaß noch nie zuvor gesehen.
Ein letzter Blick aufs Jagdgebiet – im rechten Tal haben wir gejagt.
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Das meine Jägerseele Erfüllende ist und bleibt das Erjagen eines geheimnisumwobenen Stück Wildes, das Enträtseln seines Wesens, dann erst – irgendwann und weit weg von all dem – zählt auch die Trophäe. – Ernst Rudigier
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
WOW, da gratuliere ich Dir ganz herzlich und freue mich mit Dir!!!
Doc ist für mich "der" Inbegriff von Bergjagd und selbstorganisierter Jagd. Seine Bücher zu 100% aus der Praxis. Ganz super!
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Bora- Reh
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Waidmannsheil und danke für den tollen Bericht.
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kirrdoedel- Elch
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Bora schrieb:WOW, da gratuliere ich Dir ganz herzlich und freue mich mit Dir!!!
Doc ist für mich "der" Inbegriff von Bergjagd und selbstorganisierter Jagd. Seine Bücher zu 100% aus der Praxis. Ganz super!
Danke!
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
kirrdoedel schrieb:Waidmannsheil und danke für den tollen Bericht.
Waidmannsdank und gern geschehen!
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Ricky schrieb:Das Objektiv musste beschlagen sein. Und aufgrund der Sonnenblende hätte das Trockenwischen viel wertvolle Zeit gekostet, die ich möglicherweise nicht hatte. Das war mir so noch nie passiert.
ich sach jetzt einfach nix
Nochmal Waidmannsheil
Heide_Unterfranken- Rothirsch
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Heide_Unterfranken schrieb:Ricky schrieb:Das Objektiv musste beschlagen sein. Und aufgrund der Sonnenblende hätte das Trockenwischen viel wertvolle Zeit gekostet, die ich möglicherweise nicht hatte. Das war mir so noch nie passiert.
ich sach jetzt einfach nix
Nochmal Waidmannsheil
An deine Prophezeiung musste ich auch denken.
Ich denke allerdings fast, dass es passiert ist, als die Büchse schon eingerichtet war (feuchter Wind von vorne). Wenn allgemeine Feuchtigkeit das Problem gewesen wäre, hätte ja auch das Okular beschlagen sein müssen. Außerdem habe ich gleich nach Erklimmen des Felsens die Waffe eingerichtet - da hätte mir das Problem beim Blick durchs ZFR eigentlich schon auffallen müssen.
Insofern wäre das mit Schutzkappen vermutlich genauso passiert, weil man sie in Erwartung der Schussgelegenheit schon entfernt/geöffnet gehabt hätte.
Waidmannsdank!
_________________
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Knickjäger schrieb:Spannend! Waidmannsheil!
Waidmannsdank!
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Ricky schrieb:Heide_Unterfranken schrieb:Ricky schrieb:Das Objektiv musste beschlagen sein. Und aufgrund der Sonnenblende hätte das Trockenwischen viel wertvolle Zeit gekostet, die ich möglicherweise nicht hatte. Das war mir so noch nie passiert.
ich sach jetzt einfach nix
Nochmal Waidmannsheil
An deine Prophezeiung musste ich auch denken.
Ich denke allerdings fast, dass es passiert ist, als die Büchse schon eingerichtet war (feuchter Wind von vorne). Wenn allgemeine Feuchtigkeit das Problem gewesen wäre, hätte ja auch das Okular beschlagen sein müssen. Außerdem habe ich gleich nach Erklimmen des Felsens die Waffe eingerichtet - da hätte mir das Problem beim Blick durchs ZFR eigentlich schon auffallen müssen.
Insofern wäre das mit Schutzkappen vermutlich genauso passiert, weil man sie in Erwartung der Schussgelegenheit schon entfernt/geöffnet gehabt hätte.
Waidmannsdank!
Ich versteh nur nicht, wieso das Spektiv dann nicht auch beschlagen war
Wie dem auch sei, die üblichen (i.d.R. schweineteuren) Klappdeckel taugen m.E. eh nichts, selbst jemand, der kein Grobmotoriker ist, bricht irgendwann den Klappdeckel ab, gerade im rauhen Alltagseinsatz. Man ärgert sich nur. Diese Cover aus Neopren o.ä. mag ich selber nicht, und da müsste man erstmal eins finden, das für Deine Optik samt Sonnenblende passt. Ich hab noch so ein altmodisches Ding; wenn ich pirschen gehe, und es ist auch nur ein bissl diesig oder neblig (meistens der Fall), ist das immer drauf. In Sekunden runtergemacht und in irgendeine Tasche gestopft. Oder halt für den Weg zum Sitz, wenn's schifft.
Aber Du bist ja bisher gut ohne ausgekommen
Heide_Unterfranken- Rothirsch
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
heute geht es ja ruckzuck, von den Highlands weiter in die Pyrenäen
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Heide_Unterfranken schrieb:Ricky schrieb:Heide_Unterfranken schrieb:Ricky schrieb:Das Objektiv musste beschlagen sein. Und aufgrund der Sonnenblende hätte das Trockenwischen viel wertvolle Zeit gekostet, die ich möglicherweise nicht hatte. Das war mir so noch nie passiert.
ich sach jetzt einfach nix
Nochmal Waidmannsheil
An deine Prophezeiung musste ich auch denken.
Ich denke allerdings fast, dass es passiert ist, als die Büchse schon eingerichtet war (feuchter Wind von vorne). Wenn allgemeine Feuchtigkeit das Problem gewesen wäre, hätte ja auch das Okular beschlagen sein müssen. Außerdem habe ich gleich nach Erklimmen des Felsens die Waffe eingerichtet - da hätte mir das Problem beim Blick durchs ZFR eigentlich schon auffallen müssen.
Insofern wäre das mit Schutzkappen vermutlich genauso passiert, weil man sie in Erwartung der Schussgelegenheit schon entfernt/geöffnet gehabt hätte.
Waidmannsdank!
Ich versteh nur nicht, wieso das Spektiv dann nicht auch beschlagen war
Wie dem auch sei, die üblichen (i.d.R. schweineteuren) Klappdeckel taugen m.E. eh nichts, selbst jemand, der kein Grobmotoriker ist, bricht irgendwann den Klappdeckel ab, gerade im rauhen Alltagseinsatz. Man ärgert sich nur. Diese Cover aus Neopren o.ä. mag ich selber nicht, und da müsste man erstmal eins finden, das für Deine Optik samt Sonnenblende passt. Ich hab noch so ein altmodisches Ding; wenn ich pirschen gehe, und es ist auch nur ein bissl diesig oder neblig (meistens der Fall), ist das immer drauf. In Sekunden runtergemacht und in irgendeine Tasche gestopft. Oder halt für den Weg zum Sitz, wenn's schifft.
Aber Du bist ja bisher gut ohne ausgekommen
Betreffs Spektiv hast du auch wieder recht.
Im heimischen Revier ist mir das allerdings tatsächlich einmal so ergangen: Spektiv und Fernglas beschlugen nicht, nur das Objektiv des Zielfernrohrs, welches ich immer wieder trocken wischen musste. Ebenfalls feuchter Wind von vorne, nachdem sich der Nebel verzogen hatte. Das war 2014, also noch mit der BBF und 6x42 Zeiss.
So ein Teil wie du müsste ich auch noch irgendwo liegen haben. War beim Zielfernrohr dabei. Allerdings passt die Länge nur ohne Sonnenblende.
Wie auch immer, bin kein großer Freund von Schutzkappen, welcher Art auch immer. Stören mich einfach. Am Fernglas genauso. Da ist mir Trockenwischen lieber. Und beim ZFR passiert sowas gerade wegen der Sonnenblende ja auch nur sehr selten - aber wenn es passiert, ist das Trockenwischen halt mehr als ein Handgriff.
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Das meine Jägerseele Erfüllende ist und bleibt das Erjagen eines geheimnisumwobenen Stück Wildes, das Enträtseln seines Wesens, dann erst – irgendwann und weit weg von all dem – zählt auch die Trophäe. – Ernst Rudigier
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Frettchen schrieb:heute geht es ja ruckzuck, von den Highlands weiter in die Pyrenäen
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Waidmannsdank!
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
ihr wollt mich ja nur aus der Puste bringen (ist euch gelungen)
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
hebo schrieb:Wunderbar!
Vielen Dank für die Mitnahme
Immer gerne!
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Frettchen schrieb:ihr wollt mich ja nur aus der Puste bringen (ist euch gelungen)
Lesen als Sport...
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
bei euch artet das immer so aus
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Waidmannsheil zur Pyrenäengams!
Und vielen Dank für den Bericht und die Fotos, es war ein vergnügen als Leser „mit dabei zu sein“.
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Ein Schiff im Hafen ist sicher, doch dafür werden Schiffe nicht gebaut.
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
CAVEMAN schrieb:Waidmannsheil zur Pyrenäengams!
Und vielen Dank für den Bericht und die Fotos, es war ein vergnügen als Leser „mit dabei zu sein“.
Waidmannsdank!
Danke fürs Lesen!
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Weihei! Tolle Gegend
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
torfstecher schrieb:Weihei! Tolle Gegend
Waidmannsdank!
Auf jeden Fall!
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Zur Zeit schmökere ich in Rickys Buch über seine selbstorganisierten Jagden in Neuseeland auf Tahr und GAms:Ricky schrieb:torfstecher schrieb:Weihei! Tolle Gegend
Waidmannsdank!
Auf jeden Fall!
"Im Reich der Tahre". Sehr schön geschilderte, völlig ursprüngliche und fordernde Jagd. Man kann auch gut Informationen daraus ziehen, wenn man selber eine "Do it Yourself" Jagd plant.
Da ich dort auch allein gejagt habe, kann ich es nachvollziehen. ABER, meine Einzeljagd war komfortabel mit Einflug per Helikopter und spätere Abholung. Ricky marschierte allein mit Ausrüstung - und später mit mühsam erbeuteten und teils halssträubend gefährlich geborgenen, Trophäen - rein und raus.
Im Stierkampf würde man ihn "Aficionado" nennen, bei uns nur simpel "hochpassioniert"
Waidmannsheil weiterhin!
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Re: Am Ende der Welt: Pyrenäen-Gams
Tolle Sache. Ich habe die Gegend um Andorra vor gut 20 Jahren intensiv erwandert, im Sommer zu Fuß, im Winter mit Tourenski. Das war eine fantastische Zeit. Wie du es beschreibst, gibt es völlig abgelegene und sehr einsame naturnahe Gegenden. Viele aufgegebene Siedlungen und Dörfer. Ähnlich ist es wohl auch im Massif Central. Leider (aus meiner Sicht) wurde der Süden mit EU-Geld infrastrukturell stark erschlossen. Pfiad di Gott Auerhahn, grias di Gott Autobahn gab und gibt es auch in diesen Regionen.
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(Marc Aurel, Selbstbetrachtungen)
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