Jagd und Wald
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Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke

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Beitrag  Ricky Mo 1 Jan 2024 - 23:57

Da es lange nicht danach ausgesehen hatte, dass es mit einer Jagd auf Gredos-Steinbock klappen würde, hatte ich mich im Sommer entschieden, zunächst den Ronda-Steinbock anzugehen. So kam es, dass ich recht bald nach meiner kurzfristig doch möglich gewordenen Jagd auf den Gredos-Steinbock wieder nach Spanien flog, um auf den Ronda-Steinbock zu jagen. Der Ronda-Steinbock ist in Körper und Trophäe die kleinste Steinbockart Spaniens. Typisch für ihn sind die vergleichsweise geringe Auslage und der gering ausgeprägte Lyraschwung der Schläuche, sodass die Trophäe in frontaler Ansicht einem engen V ähnelt. Außerdem ist seine Decke monoton lehmbraun.

Für mich war es einfach reizvoll, alle vier Steinbock-Unterarten Spaniens bejagt zu haben. Dass dies als Grand Slam bezeichnet wird, war für mich nur ganz am Rande von Bedeutung und nicht ansatzweise meine Motivation für die Jagd. Vielmehr war die Motivation, dass die Jagden auf die vier Unterarten durch die unterschiedlichen Landschaften in den jeweiligen Verbreitungsgebieten immer voller neuer Eindrücke sind und einander weit weniger ähneln, als man glauben würde. Und im Aussehen unterscheiden sich die vier Unterarten sowieso, auch wenn es vereinzelt untypische Trophäen gibt, die eher einer der anderen Unterarten ähneln. Durch meinen Bezug zur spanischen Jagd und zum Steinwild im Allgemeinen und durch den Umstand, dass mir die spanischen Gebirgslandschaften besonders gut gefallen, war es für mich also spannend, die unterschiedlichen Facetten der spanischen Steinwildjagd zu erleben.

06. Dezember


Spät abends fuhr ich daheim los. Auf einem Gutteil der Fahrt schneite es, aber ich kam gut voran.

07. Dezember

Kurz vorm Münchner Flughafen schlief ich rund sechs Stunden im Auto. Das Prozedere am Flughafen verlief gewohnt unkompliziert. Mittags ging schließlich mein Flug nach Málaga. In Málaga befindet sich die Guardia Civil direkt neben den Gepäckbändern – und meine Waffe war schon dort, als ich ankam. So lief auch das alles ohne vermeidbare Verzögerungen.

Außerhalb der Gepäckausgabe erwartete mich Pedro – ein äußerst sympathischer Partner meines üblichen Steinwildreviers, der gut Englisch spricht.

Eine rund einstündige Fahrt führte uns nach Campillos, wo ich ein einfaches, aber schönes Hotelzimmer bezog.

Abends besuchten wir noch ein wirklich klasse Restaurant.

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Beitrag  Ricky Di 2 Jan 2024 - 23:44

08. Dezember – Teil I

Um 06:30 ging der Wecker.

In der Nacht hatte es nach monatelanger Trockenheit stark geregnet und auch jetzt regnete es noch.

Gegen 07:15 holte Pedro mich ab und wir fuhren Richtung Jagdgebiet. Unterwegs hielten wir an, um zu frühstücken.

In der Nähe des Jagdgebiets trafen wir uns mit Jagdaufseher Miguel und fuhren mit seinem Pickup weiter. Mittlerweile hatte der Regen aufgehört.

Schließlich tat sich der Blick auf einen schroffen Berg auf, wo Pedro Steinwild erwartete. Auch wirklich entdeckten wir bald ein Rudel von etwa 15 Stück, das zentral knapp unterhalb der Felswände stand. Es waren jedoch nur Geißen zu sehen. Angesichts des Umstandes, dass das Ronda-Steinwild vergleichsweise früh brunftet und die Brunft deshalb schon so gut wie vorbei war, war das auch nicht unbedingt überraschend.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871634jo

Die erdigen Wege waren durch den Regen so aufgeweicht, dass wir nicht mehr weit kamen.

Das Rudel von vorher stand uns nun mehr oder weniger gegenüber, etwa 900 Meter entfernt. Weiterhin fehlte dort ein Bock.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871635ul

Dafür entdeckten meine Begleiter auf dem links angrenzenden, weniger hohen Berg ein zweites Rudel, das etwas größer als das erste war. Bis dorthin waren es knapp 1,3 Kilometer. Zunächst waren nur Geißen zu sehen, aber schließlich gesellte sich ein Bock hinzu. Und obwohl es der erste Ronda-Steinbock war, den ich mit eigenen Augen sah, war auch mir beim Blick durchs Spektiv klar, dass es sich um einen wirklich guten handelte: gewiss stärker als man bei dieser Unterart erwarten konnte. Pedro sagte aber gleich, dass dem Wild an dieser Stelle ohne Vier- oder Fünfbein-Zielstock nicht leicht beizukommen sei – die hohe Buschvegetation ließ vielfach nur den stehenden Anschlag zu. Zielstock hatten wir keinen dabei. Aber versuchen wollten wir es. Irgendwie würde es schon gehen.

Es war nun schon 9 Uhr. Obwohl der Fahrweg in diese Richtung geführt hätte, mussten wir des aufgeweichten Bodens wegen zu Fuß gehen. Mir war das nur recht. Allerdings war es ein recht mühsames Gehen, das an die Pirsch auf ungarischen Maisfeldern bei Regenwetter erinnerte: Man sank nicht wenig ein, lehmiger Matsch haftete in immer dickeren Schichten an den Schuhen und stellenweise musste man sogar am Weg teuflisch aufpassen nicht auszurutschen.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871636vs

Auf den Felszinnen der Berge saßen und am Himmel kreisten schiere Unmengen an Geiern. Als ich später einmal überschlägig zählte, kam ich auf rund 200 Stück.

Das Steinwildrudel zog etwas herab und dann nach links, was für uns durchaus günstig war. Entlang des zum Schluss merklich ansteigenden Weges verringerten wir Distanz auf unter 400 Meter. Das Wild stand nun jenseits eines verbuschten Tälchens, tendierte aber ungünstig nach links. Es wäre vermutlich zielführender gewesen, hier irgendwo unter optimalen Bedingungen vom Weg zu schießen. Aber ich wusste ja nicht, welche besseren Alternativen Pedro und Miguel kannten, also vertraute ich ihnen. Wir verließen den Weg und schlugen uns durch das regennasse Gebüsch. Das Wild war nach einer Weile überriegelt. Schließlich kamen wir auf eine buschbewachsene Kante, von der es noch etwa zweihundert Meter bis zum letzten bekannten Aufenthaltsort des Wildes waren. Eine Schussabgabe wäre der Vegetation wegen in der Tat schwierig gewesen. Doch das Rudel war ohnehin fort. Pedro vermutete, dass eine alte Geiß unsere Annäherung wahrgenommen hatte, bevor wir überriegelt gewesen waren. Das mochte sehr gut sein. Ebenso möglich schien mir aber, dass das Wild einfach die eingeschlagene Richtung beibehalten und in dichtes Buschwerk hinein- und über eine Kante hinweggewechselt war.

Entlang des Weges traten wir den Rückweg an.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871637xz

Unter den hohen Wänden standen nun zwei bisher übersehene Steingeißen. Und im Felseinschnitt zwischen den beiden Bergen entdeckten wir zunächst rund ein halbes Dutzend Geißen, die auf seiner rechten Seite ästen. Etwas später gewahrten wir am niedrigeren Berg einige weitere Geißen und dann weit entfernt auf der linken Seite des Einschnitts ein kleines Rudel, das von uns fortzog. Ein Bock war dabei, doch Pedro war er zu gering.

In der Ebene unterm Hangfuß setzten wir uns schließlich auf einen am Boden liegenden Baumstamm und glasten alles nochmals ganz genau ab. Das zuerst entdeckte Rudel war noch da, aber ein Bock fehlte dort weiterhin. Oben am Grat des höheren Berges standen hier und da Geißen und Kitze. Und unter den Wänden wechselten einige weitere Geißen nach links – Pedro sah dort auch einen jungen Bock, den ich nicht fand.
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Beitrag  Ricky Do 4 Jan 2024 - 14:11

Teil II

Mittlerweile war es später Vormittag. Bis zum Nachmittag war kaum mit spannenden Entwicklungen zu rechnen. Deshalb gingen wir zum Auto zurück, um zum Mittagessen in eine Ortschaft zu fahren. Es muss halb 12 gewesen sein, als wir beim Auto ankamen. Meine Büchse hatte ich schon im Koffer verstaut, als Pedro ein letztes Mal mit dem Fernglas zum zuerst entdeckten Rudel blickte und einen guten Steinbock entdeckte. Er sei gerade links unterhalb des Rudels über eine Schotterfläche gezogen und nun schon wieder von Steineichen verdeckt. Es war erstaunlich, dass wir ihn im Laufe des Tages nie in Anblick bekommen hatten.

Also machten wir uns wieder auf den Weg und stiegen in der Falllinie bergwärts. An einem Maschendrahtzaun, der den beweideten Talgrund von den bergwärts angrenzenden Olivenhainen trennte, mussten wir uns recht mühsam durch ein Loch zwängen. In den Olivenhainen trafen wir auf einen Fahrweg, folgten ihm ein Stück, bevor wir ihn wieder verließen und zwischen den Olivenbäumen weiterpirschten.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871639lx

So reduzierten wir die Distanz erst auf 350, dann auf 300 Meter. Mittlerweile lagerte der Bock mitten im Rudel in den unteren Ausläufern der himmelhohen Felswände.

Es war nicht unbedingt leicht, hier eine geeignete Schussposition zu finden: Der Boden des Olivenhains war nahezu eben, während man recht steil bergwärts schießen musste. Meine Idee wäre gewesen, im liegenden Anschlag das Zweibein auf den Rucksack zu stellen. Ob man so den nötigen Winkel hätte erzielen können, konnte ich aber nicht sagen, ohne es auszuprobieren – aber ich war recht zuversichtlich. Und vergleichsweise wackelig ist eine solche Auflage ohnehin. Pedro wusste einen Steinbrocken, der zwar den nötigen Schusswinkel ermöglichte, aber durch seine spitzgratige Form und ungünstige Ausrichtung als Auflage dennoch nicht ideal war. Insbesondere fehlte es an jeglicher Auflagemöglichkeit für den Hinterschaft oder auch nur den Ellenbogen.
Da das Zweibein auf diesem Stein eher nutzlos erschien, probierte ich, die Büchse auf den Rucksack zu betten. Zwar hätte ich mir diesen Schuss notfalls zugetraut, aber es war grenzwertig wackelig. Ich wollte nun doch den liegenden Anschlag wenigstens probieren, zumal der Bock immer noch lagerte und wir Zeit hatten. Pedro meinte aufgrund vorheriger Erlebnisse, dass dies mit einem kurzen Zweibein an dieser Stelle aussichtlos sei.
Also baute ich die Auflage am Stein um. Unsere beiden Rucksäcke türmte ich an den Stein gelehnt übereinander, was eine erstaunlich solide Hinterschaftauflage bot. Und die Füße des Zweibeins fanden beidseits des Grats des Steins verblüffend guten Halt. So würde es gehen.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871640hv

Da ich recht verkrampft knien musste, hielt ich diese Position nicht allzu lange aus und setzte mich hin.

Von hier waren es 275 Meter und ich hatte das Absehen um vier Rasten verstellt. Dieser Bock war ebenfalls ein besserer, als ich im Vorfeld der Reise für realistisch gehalten hatte.

Die Zeit verrann. Die Geißen, Kitze und ein junger Bock wurden nach und nach hoch und zogen langsam nach rechts davon. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis auch der gute Bock auf die Läufe kommen würde. Ich ging wieder in Anschlag. Pedro warnte mich noch, dass er den Geißen möglicherweise rasch folgen würde und er ihn notfalls anschreien würde, bevor eine Olive mir die Sicht nehmen würde. Mittlerweile standen alle Stücke mit Ausnahme des guten Bocks. Und nur eine letzte Geiß stand überhaupt noch links des Bocks, während die meisten Stücke bereits nach rechts verschwunden waren.

Nachdem ich schon fünf oder zehn Minuten wieder im Anschlag gewesen war und wir schon bald eine halbe Stunde hinter dem Stein kauerten, wurde der Bock hoch. Erwartungsgemäß setzte er sich sofort in Bewegung und folgte den Geißen. Das Anschreien ließ ihn zehn Meter rechts seines Lagers wunschgemäß verhoffen. Knapp hinterm Blatt fuhr ich ins Ziel und ließ die Kugel auf später gemessene 277 Meter fliegen. Ich war gut abgekommen und mir meiner Sache sicher. Dennoch hatte ich sofort repetiert und die Vergrößerung zurückgedreht, um den Bock rasch wieder zu erfassen. Er stand nun fast in seinem Lager. Pedro forderte mich auf, nochmals zu schießen – und obwohl ich hinterm Blatt deutlich hellroten Schweiß erkannte, hätte ich das ohnehin getan. Da es den Anschein hatte, der recht spitz stehende Bock könne sich jeden Augenblick wieder in Bewegung setzen, warf ich den Schuss ohne sorgfältiges Zielen hin. So kam ich etwas hoch ab – und der Bock fiel im Knall.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871642ok

Etwas später machten wir uns auf den Weg. Am jenseitigen Rand des Olivenhains mussten wir den Zaun diesmal recht unfein überklettern. Dann stiegen wir durch dichtes Buschwerk und über rutschigen Schotter steil bergwärts. Die letzten Meter führten uns durch harmlosen Fels, bis wir an den Bock herantraten.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871643lk

Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871644sf

Er war trotz seines Alters von nur 6 Jahren ein stärkerer Ronda-Steinbock, als die Mehrzahl der Jäger erlegen wird – von allen meinen spanischen Steinböcken dürfte er hinsichtlich der Schlauchlänge tatsächlich der zweitstärkste sein, was bei dieser kleinen Unterart etwas heißen will. In einem höheren Alter wäre er ein außergewöhnlicher Kapitalbock geworden. Besonders gut gefiel mir, dass die rechte Schlauchspitze abgebrochen war – solche urigen Trophäen sind einfach ganz nach meinem Geschmack. Und er wies die für den Ronda-Steinbock typische Gehörnform auf. Im Wildbret war er außergewöhnlich schwach, fast schon abgekommen. Die Brunft musste sehr an seinen Kräften gezehrt haben.

Von hier oben bot sich auch ein traumhafter Ausblick.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871645ra

Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46871646wf

Gegen 14 Uhr waren wir zurück am Auto. Hier vermaß Pedro die Schläuche. Die Bewertungssysteme von SCI und CIC unterscheiden sich beim Ronda-Steinbock stark. Das liegt im Wesentlichen daran, dass sich das CIC-Bewertungssystem an den übrigen Steinbockunterarten Spaniens orientiert und den Ronda-Steinbock wegen seiner charakteristischen Eigenarten abstraft. Ein völlig untypischer Ronda-Steinbock würde die meisten Punkte bringen, was durchaus widersinnig ist. Daher kommt es, dass auch außergewöhnlich kapitale Ronda-Steinböcke meist nicht über die CIC-Bronzemedaille hinauskommen. Meiner hatte nach CIC keine Medaille. Nach SCI hingegen brachte er es trotz der abgebrochenen Schlauchspitze auf eine Goldmedaille. Zwar gebe ich auf Medaillen an sich gar nichts, aber diese Kategorien ermöglichen eine anschauliche Einordnung der Trophäenstärke. Und unter diesem Gesichtspunkt sind sie für mich interessant.

Wir fuhren zurück zum Hotel, aßen etwas. Abends fuhren dann wieder in das Restaurant vom Vorabend.

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Beitrag  Birk Do 4 Jan 2024 - 14:30

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Beitrag  Ricky Do 4 Jan 2024 - 14:45

Waidmannsdank!

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Beitrag  Ricky Fr 5 Jan 2024 - 17:00

09. Dezember

Da die Möglichkeit bestand, recht kostengünstig eine Ronda-Steingeiß zu erlegen, war dies ein ausgezeichnetes Programm für den zweiten Jagdtag.

Etwas später als tags zuvor holte Pedro mich ab. Unterwegs hielten wir an, um zu frühstücken, und erreichten schließlich das heutige Jagdgebiet gegen halb 9. Nachdem sich uns zwei örtliche Jäger angeschlossen hatten, fuhren wir einen recht kurzen Stichweg in ein Tal hinein. Schon während der Fahrt entdeckte Pedro ein Rudel Steinwild, das am Gegenhang unmittelbar unter einer senkrechten Felswand zog.

Am Wegende hielten wir an. Das etwa zehn Häupter zählende Rudel stand uns nun genau gegenüber, etwa 200 Meter entfernt. Pedro hatte mir schon vorher berichtet, dass das Wild hier an Kletterer gewöhnt sei und deshalb eine vergleichsweise geringe Scheu gegenüber dem Menschen zeige. Das wurde nun sehr deutlich: Das Steinwild kümmerte sich kaum um unsere Anwesenheit, während es andernorts längst flüchtig das Weite gesucht hätte.
Im Rudel standen eine recht gute Geiß und ein etwa fünfjähriger Bock. Die übrigen Stücke waren gering.

Zunächst suchten wir auch das übrige Tal mit Ferngläsern und Wärmebildkameras nach Wild ab, doch wir konnten keines entdecken. Dann meinte Pedro, dass ich die gute Geiß erlegen könnte, falls ich wollte. Ich wollte – nicht zuletzt, weil mir ebenso wie ihm aufgefallen war, dass ihre Schläuche deutlich ungleich und recht weit ausgelegt waren. Pedro schob noch nach, dass er ein Alter von etwa zwölf Jahren schätzte.

Ich fand im liegenden Anschlag ausgezeichnete Bedingungen vor, die nicht schlechter als am Schießstand waren. So war der Schuss auf die leicht spitz hergewandte Geiß auf 217 Meter ausgesprochen einfach. Sie fiel im Feuer, lag einige Sekunden, aber noch war Leben in ihr. Ich sah den Schuss am Blatt und Pedro riet ebenfalls von einem zweiten Schuss ab. Im Verenden stürzte die Geiß dann über ein Felsband herab und blieb vielleicht zehn Meter unterm Anschuss liegen.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46876149ic

Bald machten uns auf den Weg, arbeiteten uns durch eine von Zwergpalmen bewachsene Fläche und stiegen schließlich über eine harmlose Felspartie hinauf zur Geiß. Das Rudel war nach dem Schuss nicht geflüchtet und ließ uns nun bis auf weniger als 50 Meter heran, bevor es den Rückzug antrat.
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46876150yg

An den Schläuchen der Geiß zählte ich ein Alter von zwölf Jahren, während Pedro irgendwie nur auf elf kam. Wie auch immer, treffsicherer hätte Pedro nicht ansprechen können. Die Geiß war noch deutlich besser, als ich angenommen hatte. Sie dürfte stärker sein als alle Beceite-Steingeißen, die ich bisher erlegt habe – und das obwohl wir hier von einer weitaus kleineren Unterart reden. Vor allem die Masse ihrer wulstigen Schläuche war beeindruckend. Ich hätte mir keine begehrenswertere Geiß wünschen können.
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Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46876152gs

Blick ins Tal
Ronda: der letzte der vier spanischen Steinböcke 46876153tb

Der Tag war noch jung. Deshalb fuhren wir noch in andere Teile des Jagdgebiets, um für den nächsten Jäger vielleicht einen passenden Steinbock zu bestätigen. Wir bekamen auch reichlich Steinwild in Anblick, an diesem Tag insgesamt etwa 40 Stück. Ein schussbarer Bock war dabei, aber außergewöhnlich stark war er nicht. Auch sahen wir einige Geier.

Nach einem kurzen Abstecher zum Hotel lud Pedro mich auf den nahen Hof seiner Schwiegerfamilie ein – eine Familie, die seit Generationen von der Jagd geprägt ist. Die Führung durch die Trophäenräume war beeindruckend und die Gastfreundschaft so ausgeprägt, dass es schon fast wieder unangenehm war. Überraschend war für mich auch, dass alle Generationen – von den Kindern im Volksschulalter bis hin zu deren Großmutter – ausreichend Englisch sprachen, um sich zumindest verständigen zu können. Das ist in Südeuropa die Ausnahme.

Am Abend aßen Pedro und ich im Hotel noch zu Abend.

10. Dezember

Am späten Vormittag holte Pedro mich am Hotel ab. Am Flughafen half er mir bei den Formalitäten rund um die Waffenausfuhr, sodass dies alles rasch und unkompliziert ging.

Nachmittags ging mein Rückflug nach München und gegen 23 Uhr war ich wieder daheim.

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Beitrag  Birk Fr 5 Jan 2024 - 17:05

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Beitrag  Ricky Fr 5 Jan 2024 - 17:33

Waidmannsdank!

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Beitrag  swinging_elvis Fr 5 Jan 2024 - 20:24

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Beitrag  Ricky Fr 5 Jan 2024 - 20:29

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Beitrag  torfstecher Sa 6 Jan 2024 - 5:36

Weihei! Konntest du etwas Wildpret mitnehmen?

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Beitrag  Ricky Sa 6 Jan 2024 - 13:47

torfstecher schrieb:Weihei! Konntest du etwas Wildpret mitnehmen?

Waidmannsdank!

Leider nein. Das ist logistisch (Kühlung) schwierig und kann am Flughafen auch leicht zu mühsamen Diskussionen führen. Ich bin schon einmal beim Boarding wegen "Tierteilen" im Gepäck herausgefischt worden und musste am Rollfeld das Gepäck öffnen. Zum Glück waren die Beamten unkompliziert. Braucht man trotzdem nicht.

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