Jagd und Wald
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Wieder einmal Spanien

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Beitrag  Ricky Do 1 Dez 2022 - 11:09

Für mich ist es immer ein besonderer Genuss, in das spanische Steinwildrevier zurückzukehren, das auch einige User bereits kennengelernt haben. Die Leute vor Ort sind mittlerweile zu Freunden geworden und das Wiedersehen ist immer eine große Freude. Und die spanische Gebirgslandschaft mit ihrem ausgesprochenen Wildreichtum gefällt mich einfach auch sehr. Am vorletzten Wochenende war es wieder einmal so weit, um den Beginn der Hochbrunft des Beceite-Steinwildes zu nutzen.

19. November

Um 3 Uhr ging es daheim los.
Unterwegs noch einen Steinbockjäger, Andi, aufgesammelt und weiter Richtung Münchner Flughafen. Dort trafen wir nahezu zeitgleich mit Roland und Egon ein. Da wir alle ohne eigene Waffen reisten, ging der Check-in leicht und schnell.

Nur bei der Sicherheitskontrolle ergab sich eine kuriose Diskussion. Ich war gerade dabei, Handgepäck, Gürtel usw. in die dafür vorgesehenen Schalen zu legen, als mich einer der Mitarbeiter anspricht:
Er: „Haben Sie auch Ihre Hosentaschen geleert.“
Ich: „Nein, noch nicht. Das Handy habe ich noch eingesteckt.“
Er, als ich es aus der Tasche ziehe: „Das ist aber kein Handy, sondern ein Smartphone.“
Ich ahnte nicht, dass er ein fast schon krankhaftes Sendungsbewusstsein hatte, und antwortete augenzwinkernd: „Ist ja auch ein Handy.“
Daraus entwickelte sich eine kleine Diskussion, in der er mir unbedingt erklären wollte, warum ein Smartphone nun alles andere als ein Handy sei. Dabei ging es ihm natürlich nicht um irgendwelche Sicherheitsaspekte, sondern um seine persönliche – und an dieser Stelle völlig bedeutungslose – Sicht der Dinge. Irgendwann wurde es mir zu blöd, zumal ja hinter uns auch noch Leute waren. Ich sagte „Ist ja auch nicht so wichtig“ und ging durch den Scanner. Sonst hätte er mit mir womöglich noch über Gott sprechen wollen.

Margit, die ich bereits von der Sikajagd in Tschechien kannte, und ihren Jagdfreund Philip verpassten wir am Gate knapp, sodass wir uns erst im Flugzeug trafen.

Der Flug nach Barcelona verlief angenehm und unspektakulär.

Außerhalb der Gepäckausgabe trafen wir dann Seckel. Eigentlich hätte er schon beim letzten Jagdtermin im Februar dabei sein wollen, doch seine Reise war damals ungeplant kurz ausgefallen, da er aufgrund einer Flugverspätung seinen Anschlussflug verpasst hatte. Diesmal war er schon ein paar Tage eher nach Barcelona geflogen.

Komplettiert wurde unsere Gruppe durch Jörg und Kai, die mit einem anderen Flug gekommen waren und sich nun bereits auf der Fahrt Richtung Finca befanden.

Gegen 14 Uhr langten wir an der Finca an. Das Wetter wäre schön gewesen, hätte nicht ein wahrer Sturm geblasen.

José eröffnete mir seinen Plan: Zimmer beziehen, in Ruhe Mittag essen, Probeschüsse machen und dann die verbleibende Zeit für einen ersten Pirschgang nutzen. Das hörte sich gut an. Man muss dazu sagen, dass es in Spanien derzeit bis ca. 18 Uhr hell ist, insofern hatten wir tatsächlich genug Zeit.

An diesem Abend waren wir ausnahmsweise jeweils in Zweiergruppen pro Pirschführer unterwegs, da es halt eine eher kurzentschlossene Aktion war, an diesem Abend überhaupt noch zu jagen. Ich selbst hatte diesmal keine großen jagdlichen Absichten: Eine Steingeiß hätte ich zwar erlegen dürfen, aber das hatte ich – wenn überhaupt – eher für den letzten Tag eingeplant.
Also schloss ich mich Seckel (der einen repräsentativen Steinbock erlegen wollte) und Andi (der es auf einen Bronzebock abgesehen hatte) sowie unserem Pirschführer Olli an.

Die Dimensionen des Jagdgebiets faszinieren mich immer wieder. Obwohl ich das Gefühl habe, schon „überall“ gewesen zu sein, geht es doch fast jedes Mal in einen noch unbekannten Revierteil. So auch diesmal.
Wir bogen von der Hauptstraße ab und rumpelten einen Schotterweg entlang in Richtung Hangfuß. Olli hielt an – und schon hatte er Steinwild in den Linsen. Ich sah es so schnell nicht. Er fuhr noch etwas weiter, um die Entfernung zu verkürzen und genauer ansprechen zu können. Jetzt sah ich sie auch. Ein recht guter Bock war dabei. Olli sprach ihn als repräsentativ an. Die Pirsch wäre sehr kurz gewesen, denn mit einem weiten Schuss hätte man ihn sogar vom Auto aus bekommen.
Ganz wohl war mir dabei nicht: Auch wenn ich Seckel zuvor erst einmal kennengelernt hatte, kannte ich ihn doch genug, um zu wissen, dass eine ihm derart in den Schoß fallende Gelegenheit nicht nach seinem Geschmack war und er sich eine zumindest etwas anspruchsvollere Jagd erhoffte. Kaum hatte ich den Gedanken gedacht, sprach Seckel ihn aus. Er fühlte sich heute in der Zuschauerrolle wohl und wollte erst am neuen Tag aktiv ins Geschehen eingreifen. War für mich bestens nachvollziehbar, zumal aufgrund des guten Bestandes ja auch kein Grund zu vorschnellen Handlungen bestand.

Also ging es quasi einen Berg weiter. Auch dort hatten wir bald ein Rudel Steinwild ausgemacht. Gar nicht besonders weit entfernt. Mir fielen zwei gute Böcke auf, die etwas abseits links standen und von denen zumindest der stärkere in die Medaillenklasse fallen musste. Olli schaute sich das Rudel eine Weile an und meinte schließlich, dass keiner für Andi dabei sei. Ich äußerte mein Erstaunen und wies auf die beiden linken Böcke hin. Plötzlich spürte man Olli seine Aufregung an: Der stärkere sei ein Bronzebock – und seine dunkle Farbe sprach für ein hohes Alter.
Es war nun schon grenzwertig spät, um die Pirsch zu versuchen. Schlussendlich entschieden Olli und Andi sich aber dafür. Seckel und ich schauten vom Auto zu. Die beiden kamen auf ca. 200 m ans Wild, aber aus ihrer Sicht war es nun weitgehend überriegelt, sodass sie nur die Schläuche sahen. Das Wild zog beunruhigt weiter, wurde frei, verhoffte aber vorerst nicht breit. Auf ca. 250 m stellte sich der alte Bock in einem Felsband breit. Ich sah, wie die Kugel wenige Zentimeter überm Widerrist im Fels einschlug. Wir konnten den Bock auf der Flucht noch über eine längere Strecke beobachten – er war definitiv gesund.

Zurück an der Finca gab es dann jedoch bereits zwei Steinböcke zu bestaunen. Roland hatte einen Silbermedaillenbock erlegt und Kai einen Bronzebock. Ein Auftakt nach Maß!
Der Abend bei bestem Essen und in einer ausgesprochen harmonischen Jagdgruppe war gemütlich und wurde recht lang.

Als Pirschführer für den neuen Morgen war Seckel und mir Jaume angekündigt worden. Ob es daran lag, dass Seckel sich eine sportliche Jagd wünschte oder daran, dass Jaume und ich ausgesprochen gut harmonieren, weiß ich nicht. Jedenfalls freute es mich sehr. Es gibt dort zwar keinen Pirschführer, mit dem ich nicht gerne jagen würde, aber Jaume ist menschlich einfach eine Klasse für sich (@cazador und @Heide_Unterfranken werden das bestätigen können).

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Beitrag  Birk Do 1 Dez 2022 - 11:33

Ricky schrieb:,,,,,,„Das ist aber kein Handy, sondern ein ......

Wie gut, dass es bei uns keine Handys gibt Jubel , nur Mobiltelefone Lach-brüll

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Beitrag  Ricky Do 1 Dez 2022 - 11:35

Birk schrieb:
Ricky schrieb:,,,,,,„Das ist aber kein Handy, sondern ein ......

Wie gut, dass es bei uns keine Handys gibt Jubel  , nur Mobiltelefone Lach-brüll

Ich glaube, das hätte er anders gesehen. Lol Lol

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Beitrag  Ricky Fr 2 Dez 2022 - 9:56

20. November

Nach dem Frühstück ging es für Seckel, Jaume, einen mir namentlich nicht bekannten Spanier und mich wieder in annähernd dasselbe Gebiet wie am Vorabend. Dort fuhren wir allerdings einen anderen Schotterweg hinein. Jaume entdeckte irgendwo halb oben am Berg bald einen passenden Steinbock, den ich nicht sah (Wärmebildkamera am frühen Morgen ist einfach unschlagbar). Von hier sei ihm aber kaum beizukommen, sondern wir müssten einen Umweg fahren und den Bock aus einiger Entfernung von der Seite her anpirschen, meinte Jaume.

Dort, wo wohl der Ausgangspunkt dieser Pirsch sein sollte, hielten wir an.
Wieder einmal Spanien 44791782hc

Halblinks standen hier knapp 20 Stück Steinwild, aber alles Geißen, Kitze und junge Böcke. Und halbrechts stand nahezu reglos ein einzelner Bock. Das konnte nicht der von vorher sein. Aber er schien sehr gut – für meine Begriffe grenzwertig stark, um in die repräsentative Klasse zu fallen. Ich wunderte mich nur, dass ein solcher Bock zur Brunft keine Geißen bei sich hatte. Jaume kam schließlich zu dem Schluss, dass es sich um einen guten repräsentativen handelte. Ihm sollte es nun gelten!

Jaume, Seckel und ich machten uns auf den Weg. Zuerst noch ein kurzes Stück den Fahrweg entlang, dann durch eine Mandelplantage, durch etwas schütteren Wald und schließlich durch Macchie.
Wieder einmal Spanien 44791783qx

Wieder einmal Spanien 44791784hb

Mittlerweile hatte sich der Bock niedergetan. Und das eröffnete uns trotz fehlender Deckung eine Pirschoption, die sonst sehr riskant gewesen wäre: Vom Bock waren nur seine Schläuche zu sehen, sein Haupt wurde von einem kleinen Busch verdeckt, sodass er uns nicht eräugen könnte.

Auf 185 m richteten wir uns schließlich ein.
Wieder einmal Spanien 44791785fb

Jaume meinte nun, der Bock könne durchaus auch ein Bronzebock sein, aber es sei so oder so in Ordnung – abgerechnet würde er als repräsentativer. Auch so eine alles andere als selbstverständliche Großzügigkeit.
Der Bock machte keine Anstalten hochzuwerden. Jaume hatte sicher den gleichen Gedanken wie ich: Wenn ein Steinbock erstmal in der Morgensonne lagert, kann es eine ewige Warterei werden. Das Liegen auf den spitzen Kalkfelsen macht aber keine Freude und mit der Zeit verkrampft man, was einem präzisen Schuss auch nicht zuträglich ist. Irgendwann begann Jaume daher zu pfeifen. Der Bock ignorierte das völlig.
Nach einer Weile machte Jaume folgenden Vorschlag: Er wollte etwas zur Seite gehen, damit der Bock vielleicht etwas wahrnehmen würde. Das funktionierte durch den Busch aber nicht. Jaume pfiff und rief. Dem Bock war alles egal. Ich hatte das Verhalten dieser Wildart nun schon oft genug erlebt, um zu wissen, dass sie zwar nur selten extrem scheu, aber halt auch nicht derart vertraut ist. Und ich fragte mich, ob der Bock womöglich räudig sei und wir das zuvor aus der Ferne nur nicht wahrgenommen hatten. Das mochte nämlich auch erklären, warum er alleine war.

Irgendwann kam Jaume zurück. Wir diskutierten die Situation und schließlich entschieden wir uns dazu, neben dem Bock in den Boden zu schießen und ihn so auf die Läufe zu bringen. So machte Seckel es auch. Der Bock wurde augenblicklich hoch – und jetzt sah ich, dass es tatsächlich räudig war. Er verhoffte wenige Schritte von seinem Bett entfernt. Seckels zweiter Schuss brach. Der Bock zeichnete nicht. In der Flucht sah ich ausschussseitig aber Schweiß hinterm Blatt. Nach vielleicht 30 Metern Flucht verhoffte der Bock hinter einem Busch, wankte und ging zu Boden. Große Freude!

Etwas später standen wir am Bock, der von der Räude recht stark gezeichnet war. Jaume erzählte aber, dass in diesem Revierteil gegen die Räude Medikamente verabreicht worden seien, sodass der Bock den Befall eigentlich hinter sich haben musste – nur die Symptome waren halt nicht so rasch gewichen.
Wieder einmal Spanien 44791786lg

Ein Weilchen später ging es zurück Richtung Auto.
Wieder einmal Spanien 44791788od

So trafen wir schließlich schon am Vormittag wieder an der Finca ein. Philip war ebenfalls bereits dort – er hatte einen repräsentativen Bock erbeuten können.
Im Laufe des Tages erhielten wir weitere Erfolgsmeldungen. Bis zum Abend kamen zwei weitere Bronzeböcke sowie ein Silberbock zur Strecke. Und Margit hatte in unwegsamen Gelände sehr spät auf einen Bronzebock geschossen, der – ich nehme es vorweg – am neuen Morgen ebenfalls in unmittelbarer Anschussnähe gefunden wurde.

Seckel, Philip und ich nutzten den Nachmittag/Abend, um von der Finca auf den Gipfelgrat des Hausberges hinaufzugehen. Insgesamt so etwa 6 km und 800 Höhenmeter. Dieses Gebiet liegt innerhalb des zur Finca gehörenden Großgatters (wo wir nie jagen), sodass wir reichlich Anblick von Muffelwild und Rotwild hatten. Außerdem Steinwild sowohl außerhalb als auch innerhalb des Zauns.
Wieder einmal Spanien 44791789qb

Wieder einmal Spanien 44791791ia

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Beitrag  Birk Fr 2 Dez 2022 - 12:48

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Beitrag  Ricky So 4 Dez 2022 - 14:26

21. November

Den Vormittag verbrachten wir auf der Finca.
Gegen Mittag ging es wieder ins Revier. Andi hatte den Wunsch, eine Steingeiß zu erlegen. Ich hatte diesen Plan zwar auch, wollte ihm aber den Vortritt lassen. Seckel und Margit begleiteten uns. Unser heutiger Pirschführer hieß Lukas.

Wir fuhren diesmal in die entgegengesetzte Richtung. Abermals ein Revierteil, den ich bisher nicht kannte.
Zuerst sahen wir im Vorbeifahren einen jungen Bock. Dann stießen wir am Rande eines Hochplateaus unvermittelt auf ein Rudel. Etwas zurückgefahren, geparkt und losgepirscht. Das Rudel war aber schon zu sehr beunruhigt – wir sahen es gut 200 m entfernt nur noch im Wald verschwinden, keine Chance.

Weiter ging es. Wir fuhren durch ein Flussbett und dann parallel dazu einen Weg hinein, der in eine Art Schlucht (eher ein Felsabbruch) führte. Am Gegenhang stand eine ein einzelne Steingeiß. Andi, Lukas und Margit pirschten sie an, Seckel und ich blieben zurück. Der Schuss steil bergauf ging auf 170 m jedoch fehl. Die Geiß sprang durch die Felsen hinauf, verhoffte noch einige Male kurz, aber eine zweite Chance ergab sich für Andi leider nicht.

Zurück zur Hauptstraße und gewissermaßen von der anderen Seite in die Schlucht hinein, wo sie nicht ganz so steil war.
Wieder einmal Spanien 44799777dm

Ich entdeckte zwei Stück Steinwild recht weit oben. Denen schien aber schwer beizukommen zu sein. Auf einem sanften Quergrat standen 5 weitere Stücke, unter anderem eine räudige Geiß. Andi und Lukas pirschten sie an. Doch das Wild wechselte höher und verschwand hinter den Grat, lange bevor die Jäger auf Schussentfernung waren.

Die nächsten beiden Gelegenheiten waren kaum nutzbar, da das Wild auf bzw. unmittelbar neben der Hauptstraße stand.

Schlussendlich kehrten wir in das Gebiet zurück, wo wir an diesem Tag zuerst gewesen waren. Dort entdeckte ich auf einer ebenen Fläche unterm Hangfuß zwei Stücke. In der Deckung eines kleinen Waldstücks pirschten Andi und Lukas auf etwa 220 m heran. In Wirklichkeit waren es sogar 6 oder 8 Stücke. Erneut fand die Kugel nicht ihr Ziel.
Andi war verständlicherweise etwas gefrustet und ihm war die Lust vergangen, es weiter zu probieren. Die nächste Chance sollte ich nutzen. Etwas unwohl war mir dabei allerdings zugegebenermaßen auch, denn es war ja nicht ausgeschlossen, dass mit der Waffe (eine R93 in 7 mm Rem. Mag.) etwas nicht stimmte.

Nur ein paar hundert Meter weiter (fast dort, wo wir ganz am Anfang den jungen Bock gesehen hatten) entdeckten wir im Vorüberfahren ein kleines Rudel. Wir fuhren weiter, um es quasi von der anderen Seite her zu probieren. Auf 220 m richtete ich mich ein. Zu sehen waren nur 2 Jahrlingsböcke (welche auf den ersten Blick Geißen zum Verwechseln ähneln) und ein Kitz. Die übrigen Stücke waren überriegelt. Bei den sichtbaren Stücken fehlte aber der Kugelfang, denn das Wild stand auf einem Quergrat hinter dem wir (knapp überriegelt) in einiger Entfernung eine Nebenstraße und ein Haus wussten.

Deshalb gaben wir auf, um es doch von der Seite zu probieren, von der wir gekommen waren. Dort angekommen, war alles da, nur keine Geiß. Endlich entdeckten wir sie. Sie stand viel tiefer, nur 80 m entfernt. Lukas gab sie frei, doch ich sah hinter ihr in einiger Entfernung gerade noch ein Stück Leitplanke, worauf ich ihn aufmerksam machte. Eilig nahm er die Freigabe zurück.
Die Geiß sprang beunruhigt höher. Jetzt passte der Kugelfang. Mir fiel aber ein, dass die Büchse noch unterladen war. Also schnell eine Patrone ins Lager repetiert. Angesichts der geringen Entfernung hätte ich die Geiß auch im Ziehen erlegt, doch sie verschwand gerade hinter einer Kante und dann hinter einer Steineiche. Hinter diesem Baum versammelte sich das ganze Rudel und kam nicht mehr hervor (muss gedeckt nach hinten fortgewechselt sein).

Erneuter Stellungswechsel: Zurück an die Position von vorher und am Rande eines Feldes näherpirschen. Schließlich richteten wir uns ein. Unter einer Steineiche stand ein Stück. Lukas gab es als die Geiß frei. Ich äußerte Zweifel und Lukas korrigierte sich: Es war einer der Jahrlingsböcke.
Etwas später kam ein zweites Stück hinzu. Das war die Geiß! Sie stand recht spitz, weshalb ich mich – durchs Andis Fehlschüsse etwas verunsichert – gegen den Schuss entschied. Endlich zog die Geiß weiter, drehte sich breit, verhoffte aber keinen Augenblick und verschwand 10 m weiter hinter der nächsten Steineiche.

Kurz darauf kam sie auf anderen Seite wieder zum Vorschein und verhoffte halbspitz auf 134 m. Das Fadenkreuz stand weit vorne am Blatt. Der für meine Begriffe ungewohnt (und unerwartet) harte Abzug verzögerte des Brechen des Schusses etwas, aber der Schuss brach gut. Die Geiß zeichnete extrem auf Lungenschuss und flüchtete hinter die Steineiche.
Wieder einmal Spanien 44799778sa

Mehr als über das Waidmannsheil an sich schien Lukas sich darüber zu freuen, dass er zeigen konnte, dass die vorherigen Fehlschüsse nicht an der Waffe lagen. Ich konnte ihn gut verstehen.

Ein paar Minuten später waren wir in der Nähe des Anschusses. 20 oder 30 m weiter lag die Geiß. Sie war 7,5-jährig. Einschuss etwa am Schultergelenk, Ausschuss deutlich hinterm Blatt.
Wieder einmal Spanien 44799779ea

Auf der Rückfahrt zur Finca bekamen wir noch 4 Stück Rehwild in Anblick, davon 2 Böcke. Der bessere hatte sehr lange Vorderenden und ich schätzte ihn auf 350 bis 400 g. Für Lukas war es ein geringer Bock – wer spanische Verhältnisse gewohnt ist, sieht das halt so: Ein Rehbock ohne Medaille ist gering.

22. Oktober

Nach dem Frühstück ging es Richtung Barcelona. Unser Rückflug hatte einige Verspätung, verlief aber wenig aufregend.
Die Heimfahrt über die verschneiten Pässe war nicht unbedingt ein Vergnügen, ging aber überraschend schnell.

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Beitrag  cazador So 4 Dez 2022 - 16:17

Auf der Website von der Finca steht, dass sie 20 Leihbüchsen von Blaser, Mauser und Weatherby mit Swarovski oder Zeiss ZF haben. Kann sich jeder Jäger, der ohne eigene Waffe anreist, eine Waffe aussuchen?

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Beitrag  Ricky So 4 Dez 2022 - 17:05

cazador schrieb:Auf der Website von der Finca steht, dass sie 20 Leihbüchsen von Blaser, Mauser und Weatherby mit Swarovski oder Zeiss ZF haben. Kann sich jeder Jäger, der ohne eigene Waffe anreist, eine Waffe aussuchen?

Aussuchen im engeren Sinn nicht. Aber Wünsche äußern, die - sofern erfüllbar - auch erfüllt werden. Außer den genannten sind übrigens auch Tikkas vorhanden.

Bei den Waffen handelt es sich um jene der Cheffamilie und der Pirschführer. Seckels Leihwaffe war zum Beispiel die R93 des Seniorchefs.

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Beitrag  Birk So 4 Dez 2022 - 18:14

Waidmannsheil lachen

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Beitrag  Ricky So 4 Dez 2022 - 18:20

Birk schrieb:Waidmannsheil lachen

Waidmannsdank!

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Beitrag  hebo So 4 Dez 2022 - 19:06

Wieder mal ein schöner Bericht und ein tolles Trophäenfoto Top

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Beitrag  Waidmeister So 4 Dez 2022 - 19:19

Ja, Spanien. Ich denke (zugegebener Maßen) ein bißchen wehmütig an die ähnliche Erlebnisse von über 30 Jahren zurück, die sich wohl nicht mehr so leicht reproduzieren lassen. Andererseits will ich das eigentlich gar nicht mehr.
Jedenfalls hat uns Ricky wieder mal eine gelungene Schilderung präsentiert, Dank dafür.

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Beitrag  Ricky So 4 Dez 2022 - 19:51

hebo schrieb:Wieder mal ein schöner Bericht und ein tolles Trophäenfoto Top

Freut mich, wenn er gefällt!

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Beitrag  Ricky So 4 Dez 2022 - 19:52

Waidmeister schrieb:Ja, Spanien. Ich denke (zugegebener Maßen) ein bißchen wehmütig an die ähnliche Erlebnisse von über 30 Jahren zurück, die sich wohl nicht mehr so leicht reproduzieren lassen. Andererseits will ich das eigentlich gar nicht mehr.
Jedenfalls hat uns Ricky wieder mal eine gelungene Schilderung präsentiert, Dank dafür.

Danke fürs Lesen!

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Beitrag  Ricky So 29 Jan 2023 - 13:27

Wieder einmal liegt eine spannende Zeit in Spanien hinter mir.

18. Jänner

Unser Flug ging zwar erst am nächsten Tag um 10 Uhr. Das hätte ca. 03:30 Uhr Abfahrt bedeutet. Also sagte ich mir: Als jemand, der ohnehin meist erst sehr spät zu Bett geht, ist es für mich angenehmer, schon spät abends loszufahren, kurz vorm Flughafen München ein paar Stunden im Auto zu schlafen und dann quasi schon da zu sein. Also 23 Uhr Abfahrt.

19. Jänner

Lief alles reibungslos. Nachmittags kamen wir zu fünft auf der Finca an. Nach einem, wie üblich, opulenten Mahl, blieb noch Zeit für einen kurzen Pirschgang. Am anderen Ende des Reviers hatten Pirschführer bereits einen repräsentativen Steinbock in Straßennähe in Anblick. Und da wir einen älteren und verletzungsbedingt gehbehinderten Jäger, Eduard, in der Gruppe hatten, war das eine sehr willkommene Gelegenheit. Also mit Jaume eine Dreiviertelstunde Hochgeschwindigkeitsfahrt. Als wir ankamen, war das Rudel noch da. Der Steinbock war zwar repräsentativ, aber es gibt weitaus stärkere in dieser Klasse. Das sagte ich Eduard auch, aber ihm war der Bock mehr als stark genug. Ein Hindernis waren zunächst Zaundrähte von einer landwirtschaftlichen Kultur, die eine Weile das Blatt verdeckten. Auf 150 m konnte Eduard den Steinbock aber schließlich zur Strecke bringen – große Freude bei allen Beteiligten.
Wieder einmal Spanien 45109473mo

Die übrigen Fotos des erlegten Bocks zeigen Personen, also nicht forumstauglich.

20. Jänner

Mit Eduards Sohn und Jaume ging es ins Mähnenspringer-Gebiet Richtung Alicante. Wir bejagten dasselbe Tal, wo ich im letzten Jahr mit @Heide_Unterfranken meinen Mähnenspringer erlegt hatte.
Wieder einmal Spanien 45109474yc

Wieder einmal Spanien 45109475yw

Wieder einmal Spanien 45109476xf

Wieder einmal Spanien 45109477xe

Am Morgen war es extem windig, in Böen etwa Windstärke 9. Später wurde es bei 16 °C, Sonne und kaum Wind richtig angenehm.

Die höheren Lagen dieses Reviers waren im vergangenen Sommer abgebrannt, sodass wegen der frischen Äsung (wo aus der Ferne alles grau erscheint, spießt bei näherer Betrachtung frisches Grün) dort Unmengen Mähnenspringer standen. Ich schätze, wir haben an diesem Tag 200 Stück gesehen. Jaume sprach später sogar von 300 bis 400. Das größte Rudel zählte ca. 70 Stück. Das Problem: Aufgrund gesetzlicher Regelungen darf auf Brandflächen zwei Jahre lang nicht gejagt werden.

Abseits der Brandfläche war der Anblick zwar auch nicht schlecht, aber passender Anblick bedeutet nicht unbedingt Beute, zumal ein Rudel von knapp 50 Stück geländebedingt nahezu unerreichbar war.

Einmal eine kuriose Situation: Bei der Pirsch trafen wir unvermittelt auf einen passenden Widder mit Schaf und Lamm, die zu schnell über eine Kante verschwanden. Wir folgten mehrere hundert Meter, das Gelände war recht übersichtlich, aber das Wild war fort – und wir wussten nicht, wie es hatte verschwinden können.
Zurück zum Auto (ca. 20 Minuten Fußmarsch), eine halbe Stunde Fahrt auf die andere Talseite. Ich schaue mit dem Fernglas dorthin, wo wir die Mähnenspringer zuletzt gesehen haben (jetzt 2 km entfernt). Und dort standen sie wieder, mitten auf der freien Fläche, nur ein paar Dutzend Meter neben der Route, die wir gegangen sind. Keine Ahnung, wie die sich zwischenzeitlich unsichtbar gemacht haben.

Schlussendlich hat es aber geklappt. Ich selbst war beim Schuss nicht dabei und gefunden wurde der Mähnenspringer ohnehin erst abends auf der Nachsuche, insofern gibt es meinerseits nicht viel davon zu erzählen.

Bei den anderen Jägern im Steinbockgebiet kam ein Steinbock zur Strecke und ein weiterer musste am neuen Tag nachgesucht werden (wurde gefunden), sodass alle erfolgreich waren.

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Beitrag  Birk So 29 Jan 2023 - 15:08

Ich zitiere mich einfach mal lachen

Birk schrieb:Waidmannsheil den Erfolgreichen lachen

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Beitrag  Ricky So 29 Jan 2023 - 15:30

Birk schrieb:Ich zitiere mich einfach mal  lachen

Birk schrieb:Waidmannsheil den Erfolgreichen lachen

Waidmannsdank im Namen der Erfolgreichen lachen

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Beitrag  Ricky Mo 30 Jan 2023 - 12:36

21. Jänner

Am Rückweg von der Nachsuche bekamen wir noch ein Rudel Steingeißen und Jungböcke in Anblick (nicht weit von der Stelle entfernt, wo ich 2021 im Beisein von @cazador und @caza einen Bock erlegt habe). Da ich eine Geiß frei hatte, meinte Carlos nach kurzem Blick durchs Fernglas nur „shoot“. Sein Englisch ist nicht das Beste, aber ich wusste ja ohnehin, dass grundsätzliche eine beliebige Geiß frei war.

Waffe war Carlos‘ Tikka T3x Stainless Lite in 7 mm Rem. Mag. Also quasi dieselbe Waffe wie meine eigene, nur halt eine andere Optik (ohne Ballistiktürme) und vor allem ein wesentlich härterer Abzug, den ich zudem nie ausprobiert hatte. Nun ja, spielt letztendlich eine untergeordnete Rolle: Einfach sauber abziehen, bis der Schuss bricht – dann passt das schon.

Der Entfernungsmesser zeigte ca. 200 m. In Anschlag gegangen. Das Rudel zog schon beunruhigt nach rechts davon. Eine ältere Geiß verhoffte. Aber aufgrund des ungewohnt harten Abzugs brach der Schuss nicht schnell genug. Die Geiß wandte ihr Haupt vors Blatt, sodass ich den Finger nicht weiter krümmte. Und dann zog sie weiter.
Im Troll ging das Rudel ab, bevor es vor einer Buschgruppe im Schatten verhoffte, sodass die Stücke eher schlecht zu erkennen waren. Jetzt musste ich aufpassen, nicht versehentlich einen Jahrlingsbock zu erwischen. Ich wählte ein Stück, bei dem ich mir sicher war, dass es sich um eine Geiß handelte, zielte des stürmischen Seitenwindes wegen (und weil das Geschoß einen eher windanfälligen Eindruck machte) etwa Leber und draußen war der Schuss. Die Geiß kugelte eine Steilpartie herab, kam wieder auf die Läufe, flüchtete ca. 15 m, brach zusammen, kam abermals auf die Läufe und flüchtete nochmal ca. 15 m, bevor sie verendete. Zum Anschuss gemessen: Es waren 211 m.

Drüben angekommen, doppelte Überraschung: Es war „nur“ eine Jahrlingsgeiß. Das war zwar völlig in Ordnung, aber ich hatte es halt falsch wahrgenommen. Ich war mir sicher gewesen, eine zumindest mittelalte Geiß zu beschießen – eine Jahrlingsgeiß hätte ich bewusst niemals beschossen. Das hatte mich im Schatten einfach getäuscht.
Die zweite Überraschung war, dass der Schuss recht weit vorne die Blattschaufel zertrümmert hatte. Die Überraschung war dabei weniger der Treffersitz an sich als die Fluchtstrecke, die dieses geschätzt 13-15 kg schwere Stück damit noch zurückgelegt hatte, einschließlich zweimaligem Wieder-auf-die-Läufe-kommen.
Wieder einmal Spanien 45109478kn

Am Nachmittag unternahmen wir noch eine Wanderung in der Nähe der Finca. Dabei kam unter anderem eine Blaumerle in Anblick, was mich besonders freute, da ich diese prächtige Vogelart nie zuvor gesehen hatte.

22. Jänner

Da unser Flug erst am Abend ging und die Gruppe aus Fußballfans bestand, ging es in Barcelona zum Camp Nou. Abends dann Heimflug und irgendwann nach Mitternacht daheim.

Es war wieder einmal eine traumhaft schöne Zeit, mit gutem Essen, reichem Anblick und beeindruckenden Landschaften.

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Beitrag  Birk Mo 30 Jan 2023 - 12:44

Waidmannsheil lachen

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Beitrag  Ricky Mo 30 Jan 2023 - 14:05

Waidmannsdank!

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Beitrag  Knopfer Mo 30 Jan 2023 - 14:25

Servus Ricky,
Wart ihr in der Nähe von La Riba, Tarragona? Deine Bilder erinnern mich an eine Spontanjagd mit Spaniern auf Sauen. War in den Bergen ein echtes Erlebnis!
LG Schorsch
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Beitrag  cazador Mo 30 Jan 2023 - 16:37

Knopfer schrieb:Servus Ricky,
Wart ihr in der Nähe von La Riba, Tarragona? Deine Bilder erinnern mich an eine Spontanjagd mit Spaniern auf Sauen. War in den Bergen ein echtes Erlebnis!
LG Schorsch
Ich erlaube mir mal, für @Ricky zu antworten. Dieses Gebiet liegt ca. 100/150km weiter südlich/südwestlich, in der Nähe der Dörfer Xert und Morella, in der Provincia de Castellón. Die gehört widerum zu der Comunidad Valenciana.

In Tarragona wird übrigens catalán gesprochen, in der Comunidad Valenciana spricht man valenciano. Diese Sprachen sind ziemlich ähnlich. Die Amtssprache/offizielle Landessprache ist allerdings immer castellano (das was wir unter "spanisch" verstehen).

Die Landschaft in Tarragona und in Castellón ähneln sich.

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Beitrag  Ricky Mo 30 Jan 2023 - 19:35

Knopfer schrieb:Servus Ricky,
Wart ihr in der Nähe von La Riba, Tarragona? Deine Bilder erinnern mich an eine Spontanjagd mit Spaniern auf Sauen. War in den Bergen ein echtes Erlebnis!
LG Schorsch

Den Ausführungen von cazador ist nichts hinzuzufügen. Top-Zwinker

Ist in dieser Landschaft in der Tat ein erlebnisreiches Jagen!

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Beitrag  swinging_elvis Mo 30 Jan 2023 - 23:28

Herzliches Waidmannsheil Dir und den Mitjägern. Hält sich die Räude in dem Gebiet ob des hohen Bestandes?
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Beitrag  Ricky Di 31 Jan 2023 - 0:47

swinging_elvis schrieb:Herzliches Waidmannsheil Dir und den Mitjägern. Hält sich die Räude in dem Gebiet ob des hohen Bestandes?

Waidmannsdank!

Zumindest in manchen Revierteilen, ja. Ein Bestandsrückgang soll laut Jaume bereits spürbar sein, wobei ich das nicht wahrgenommen habe. Ich habe diesmal auch kein räudiges Stück gesehen, aber einer der erlegten Böcke zeigte am Lauscher beginnende Räude.

Am Tag vor unserem Abreisetag ist ein Franzose angereist, der es primär auf eine hohe Geißenstrecke abgesehen hatte. Und Jaume hat mit ihm gezielt auf räudige Stücke gejagt. Der Franzose hat am ersten Abend gleich 3 räudige Geißen (eine Triplette aus einem Rudel, wenn ich das richtig mitbekommen habe) erlegt.

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